Elektrische Energiegewinnung an der Aller - "Strom aus Strom"

In der allgemeinen Energiediskussion kann die Wasserkraftnutzung als regenerative Energie einen bedeutenden Beitrag leisten. Hierbei ist es im Sinne einer nachhaltigen Energieversorgung erforderlich, daß Wasserkraftprojekte realisiert werden, die insbesondere auch ökonomischen und ökologischen Anforderungen genügen. Aufgrund dieser Kriterien sowie weiterer Rahmenbedingungen wie Hochwasserschutz, Bewässerung, Denkmalschutz und Feuchtwiesenschutz ist die Installation von Wasserkraftanlagen an bestehenden Wehr- und Staueinrichtungen besonders geeignet, da entsprechende Synergieeffekte entstehen.

Die zwei Standorte Offensen/Oppershausen und Langlingen an der Mittelaller oberhalb der Stadt Celle, Landkreis Celle, Niedersachsen, erfüllen diese Kriterien.

Moderne Gewinnung elektrischer Energie an diesen Standorten stellt die logische Konsequenz und Weiterführung der seit jeher betriebenen Nutzung der Ressource Wasser durch die Menschen in der Allerniederung dar. Dies belegen prähistorische Funde und historische Aufzeichnungen.

Ebenfalls historischen Bezug hat die Organisation des Vorhabens als Bürgerwasserkraftanlage, indem sie an die dörfliche Tradition der Lasten- und Nutzengemeinschaft anknüpft.

Das Wasserangebot der Aller erlaubt eine Wasserkraftnutzung bis zu ca. 20 m3/s Wasserdurchfluß bei Fallhöhen um 2 m. Die hierbei zu erzielende Jahresleistung liegt bei rd. 1,7Mio. kWh mit einer Turbinenleistung von rd. 380 kW. Die Investitionskosten belaufen sich auf rd. 3,3 Mio. DM.

Unter Einbeziehung der baulichen Gegebenheiten vor Ort stellt die sogenannte kleine Variante mit einer Ausbauwassermenge von <= 8 m3/s und einer Turbinenleistung von rd. 130 kW eine Alternative dar, die bei Investitionskosten von rd. 1,5 Mio. DM eine Jahresleistung von rd. 850.000 kWh ergibt.

Erste Vorgespräche auf Grundlage einer Standort- und Wirtschaftlichkeitsuntersuchung mit den vorhabensrelevanten Fachbehörden und Verbänden, möglichst frühzeitig sämtliche Belange mit in das Konzept zu integrieren, haben zu einem insgesamt positiven Echo geführt. Neben der ökonomischen Seite, die sich in der Kosten-Nutzeneffizienz widerspiegelt, wird es in ökologischer Hinsicht vor allem um die schadenfreie Passierbarkeit des Allerwehres für Fische und Fischnährtiere gehen.